Mit Geschichten eine eigene Welt erschaffen

Mit Geschichten eine eigene Welt erschaffen

Kinderstiftung Essen besucht Ferien-Workshop in der Gruga.

Ganz ohne Buchstaben lassen sich spannende, skurrile, witzige und traurige Geschichten erzählen. Wie das geht, zeigen die Essener Autorin Mischa Bach und die Künstlerin Eva Pfitzner interessierten 12- bis 18-Jährigen bei ihrem Ferien-Workshop „Nature Writing/Nature Filming“ (24. – 27. Juli) in der Gruga. Die Kinderstiftung Essen, die Stadt Essen, der Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur sowie der Friedrich-Bödecker-Kreis NRW unterstützen den Workshop als Kooperationspartner.

Kinder zeichnen

Carla und Antonia erschaffen das Spielfeld für ihre Geschichte, die sie der Gruppe später vortragen. (Foto: Kinderstiftung Essen)

Gestern haben die Jugendlichen die Hauptfiguren ihrer Geschichten erschaffen: Jana hat mit bunten Stiften zwei Aliens zum Leben erweckt, Muhammad einen Büffel ohne Beine, kurz BOB. Nun brauchen die Wesen noch einen passenden Lebensraum. Ausgangspunkt ist wieder einmal ein großes weißes Blatt. In Zweier-Teams zeichnen die fünf Mädchen und drei Jungs nach Evas Pfitzners Anweisungen geometrische Formen: Kreise, Striche, Dreiecke, Rechtecke und Sechsecke. „Und jetzt malst du die Form aus, die dein Haus sein soll“, fordert die Künstlerin die Zeichnenden auf. „Was fehlt dir jetzt noch in deiner Welt?“ Ob Eiscafé oder Pommesbude, Shopping-Meile oder Strand – in Windeseile verwandeln sich die Blätter in bunte Bilderbögen.

So schnell erschafft man also eine Welt! Doch damit ist die kurzweilige Kreativ-Übung längst nicht zu Ende: Jetzt heißt es, die selbsterschaffenen Hauptfiguren in Szene zu setzen: Wie leben sie dort? Und vor allem: Was erleben sie? Antonia und Carla schicken eine giftige Raupe ins Rennen und entwickeln gemeinsam eine wilde Story. Diese erzählen sie zunächst mündlich und halten sie dann auf Papier oder mit dem iPad fest: in Worten oder in Bildern, ganz nach persönlichen Vorlieben. „Im Anschluss an den Workshop veröffentlichen wir alle Geschichten in einer kleinen Broschüre – als Andenken und Anregung“, verrät Mischa Bach.

Die Leiterinnen des Workshops

Mischa Bach (links) und Eva Pfitzner stellen den Jugendlichen für ihre kreative Arbeit unterschiedliche Medien zur Verfügung. (Foto: Kinderstiftung Essen)

In jedem Menschen stecken kreative Fähigkeiten – das ist die wichtigste Botschaft, die der Ferien-Workshop in der Gruga vermittelt. Und es gibt Menschen, die es schaffen, diese Talente hervorzulocken. Mischa Bach und Eva Pfitzner tun das unaufdringlich und auf Augenhöhe mit den jugendlichen Teilnehmenden. Selbst wer glaubt, nicht zeichnen oder schreiben zu können, greift hier zum Stift, und auch wer meint, keine Ideen zu haben, verwandelt sich scheinbar mühelos in einen Schriftsteller bzw. eine Schriftstellerin. Fazit des Besuchs der Kinderstiftung vor Ort: Ein vorbildliches Ferienprogramm, das ganz offensichtlich auch noch großen Spaß macht!

Die Natur als Sprungbrett nehmen

Die Natur als Sprungbrett nehmen

Kinderstiftung Essen fördert Ferien-Workshop in der Gruga.

Mit Lesungen speziell für junge Menschen macht die Essener Autorin Mischa Bach aufmerksam auf ihren kommenden Ferien-Workshop „Nature Writing/Nature Filming in der Gruga“. Er findet vom 24. bis 27. Juli in der Gruga statt und richtet sich an 12- bis 18-Jährige. Die Kinderstiftung Essen, die Stadt Essen, der Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur sowie der Friedrich-Bödecker-Kreis NRW unterstützen den Workshop als Kooperationspartner.

Mischa Bach Porträt

Bei Lesungen in Jugendeinrichtungen – hier im Aposteljugendhaus in Essen-Frohnhausen – macht die Autorin Mischa Bach im Vorfeld neugierig auf den Ferien-Workshop. (Foto: Kinderstiftung Essen)

Bei einer kurzweiligen Lesung im Aposteljugendhaus in Essen-Frohnhausen trug Mischa Bach gestern Abend eigene Kurzgeschichten aus der Lebenswelt Jugendlicher vor – mal spannend, mal zum Schmunzeln und stets mit Einladung zum Weiterdenken. Gleich zu Beginn entführte sie das Publikum mit ihrer Protagonistin Melinda in die Gruga, wo das Mädchen in den frühen Morgenstunden so manche Überraschung erlebt. Der nächste Lesetermin folgt bereits am Freitag, den 16. Juni um 16 Uhr im Falkenzentrum Süd, Essen-Holsterhausen.

Die Lesungen bieten Gelegenheit, Mischa Bach und ihre Texte kennenzulernen und Fragen zu stellen – zum Workshop ebenso wie zu ihrer Tätigkeit als selbstständige Autorin, Journalistin, Dramaturgin und Übersetzerin. „Wir wollen die Natur als Sprungbrett nehmen, um zu schreiben, zu filmen oder uns auf andere Weise kreativ auszudrücken“, erklärt sie. „Keine Angst: Niemand muss einen Aufsatz schreiben!“ Vielmehr gehe es darum, in der Natur eine eigene Geschichte zu entdecken und sie zum Beispiel in Form eines Textes, einer Fotostory, eines Comics oder Films zu erzählen. Dabei steht Mischa Bach den Heranwachsenden ganz nach Bedarf zur Seite. Unterstützt wird sie – wie beim ersten „Nature Writing“-Workshop im vergangenen Jahr – von der Künstlerin Eva Pfitzner.

Noch sind einige Plätze frei! Schreiberfahrung ist nicht erforderlich. Die Anmeldung zu dem kostenlosen Workshop im Rahmen des Ferienspatz-Programms erfolgt bis zum 19. Juli über den Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur (Tel. 0201/79984506 oder E-Mail an info@kinderliteratur-verein.de).

 

Die Münsterschule erlebt ihr grünes Wunder

Die Münsterschule erlebt ihr grünes Wunder

Spatenstich für das Modellprojekt „Grünes Klassenzimmer“.

Neugierig blicken Passanten durch den Zaun der Münsterschule. Nur keine Scheu! Was sich da auf der Rasenfläche neben dem Schulgebäude tut, soll kein Geheimnis bleiben – im Gegenteil: Bei dem Pilotprojekt „Grünes Klassen­zimmer“ ist Abgucken sogar erwünscht. Das von der Kinderstiftung Essen finanzierte und mit der Stadt Essen realisierte Modellvorhaben soll auch andernorts Schule machen.

Gruppenfoto vom Spatenstich

Gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Kufen und Kindern der Münsterschule nehmen Schulleiterin Annette Sonius (Mitte), Dr. Herbert Lütkestratkötter von der Kinderstiftung Essen (links) und Marek Plonka von Grün und Gruga den ersten Spatenstich vor. (@Moritz Leick, Stadt Essen)

Zum Gärtnern braucht man Geduld. Bis aus einer ungenutzten Rasenfläche ein „Grünes Klassenzimmer“ entsteht, ebenso. Seit vier Jahren ist Annette Sonius Schulleiterin der städtischen katholischen Grundschule im Essener Zentrum. Und seit vier Jahren träumt sie von einem „Open air-Klassenzimmer“ an der Münsterschule. „Es gibt wenig Grün auf unserem Schulgelände, und vor allem die Klassenräume in der obersten Etage heizen sich im Sommer stark auf“, berichtet sie. Mit der Fördergemeinschaft der Schule und dem Jugendamt an der Seite gelang es ihr, fachliche Expertise durch Grün und Gruga sowie die Immobilienwirtschaft der Stadt Essen zu gewinnen. In der Kinderstiftung Essen fand das Schulteam eine Projektpartnerin, die sich nicht nur um die Finanzierung des Vorhabens kümmerte, sondern noch mehr wollte: ein Exempel für Essen statuieren.

Die Stiftung beauftragte ein Büro für Landschaftsarchitektur mit der Planung und setzte sich gemeinsam mit dem Jugendamt dafür ein, auch die Ideen und Wünsche der Kinder aufzugreifen. So umfassen die Pläne neben Sitzgruppen für zwei Klassen unter anderem eine Forscherstation, eine Duftecke, Hochbeete, eine Altholzinsel und einen Barfußpfad. Die Sitzgelegenheiten für die kleinen Forscherinnen und Forscher – große Quader aus Naturstein – sind schon aufgebaut. „Von dort aus können die Kinder bald durch ein Peilrohr das Eichhörnchen beobachten, das in den hohen Bäumen herumspringt“, freut sich Annette Sonius. 200 Schulkinder erfahren durch den Lerngarten einen nachhaltigen Nutzen.

Pläne für das Grüne Klassenzimmer

Die Pläne des Büros für Landschaftsarchitektur Hoff & Koch für das Grüne Klassenzimmer nehmen jetzt Gestalt an. (@Moritz Leick, Stadt Essen)

Für den Spatenstich mit Oberbürgermeister Thomas Kufen haben die Kinder der Münsterschule den Ort des Geschehens hübsch mit Girlanden aus bunten Pappblumen und -schmetterlingen dekoriert. Schon in diesem Sommer sollen echte Insekten und duftende Pflanzen den neuen Lernort unter freiem Himmel bevölkern. Den Rückbau des Geländes haben Grün und Gruga sowie Immobilienwirtschaft vorgenommen, ein Gartenbauunternehmen wird in Kürze mit den Anpflanzungen beginnen. Die Verantwortung für das Grüne Klassenzimmer wollen nach der Fertigstellung Schulteam, Kinder und Eltern gemeinsam übernehmen. Die „Schule Natur“ und Elke Remiorsch, bei der Kinderstiftung Essen verantwortlich für das Teilprojekt „Essbare KiTa“, stehen dabei beratend zur Seite.

Rede von Annette Sonius

„Was wünscht ihr euch von eurem Grünen Klassenzimmer?“, fragen Annette Sonius und Oberbürgermeister Thomas Kufen die Kinder. (@Moritz Leick, Stadt Essen)

„Ich hoffe und wünsche mir, dass das Grüne Klassenzimmer der Münsterschule zum Vorbild wird für weitere Essener Schulen“, sagt Dr. Herbert Lütkestratkötter, Kuratoriumsvor­sitzender der Kinderstiftung Essen. 20.000 Euro hat die Stiftung mithilfe von Geldgebern wie der Peter-Weiler-Stiftung, Allbau GmbH, Bezirksvertretung 1, BNP Paribas, Inner Wheel Club und Förderverein der Kinderstiftung für das Projekt aufgebracht. „Wir können solche Projekte nicht alleine umsetzen, aber wir sind sehr beharrlich“, erklärt Lütkestratkötter die Rolle der Stiftung. An der strategischen Schnittstelle zwischen Kinderstiftung, Münsterschule, Jugendamt, Kommune und weiteren Projektakteuren bleibt Claudia Hoose, Geschäftsführerin der Kinderstiftung Essen, seit zwei Jahren zielstrebig am Ball, um die zahlreichen zu Beteiligenden zu vernetzen und das komplexe Vorhaben für die Kinder voranzutreiben.

Schild Barfußpfad

Tischlermeister Björn Weidemann, selbst ehemaliger Münsterschüler, pflockt ein Hinweisschild ein. (@Moritz Leick, Stadt Essen)

Oberbürgermeister Thomas Kufen ist dankbar für das Engagement der Kinderstiftung bei diesem „Vorzeigeprojekt“, das eine andere Art des Lernens rund um Umwelt, Klimaschutz und Ernährung ermöglicht. Wissbegierig sind die Kinder der Münsterschule allemal: „Ich möchte mehr über die Natur lernen“, sagt Noah. Auch seine Mitschülerin Pania freut sich darauf, bald im Hochbeet Tomaten, Kohlrabi und Obst zu pflanzen. Die kleine Nele findet es toll, dass sie zum Lernen nach draußen gehen kann, wenn es im Schulgebäude zu warm wird. Rebecca und Jule – Gummistiefel an den Füßen – können es kaum erwarten, endlich über den Barfußpfad zu laufen. Die Markierung dafür, ein Hinweisschild aus Holz, haben einige Kinder gemeinsam mit dem Tischlermeister Björn Weidemann bereits eingepflockt. „Vor 30 Jahren bin ich selbst hier zur Schule gegangen“, sagt Weidemann, der die Schilder angefertigt und gespendet hat. Auch er freut sich sichtlich darauf, an „seiner“ Münsterschule ein grünes Wunder zu erleben.

 

 

„Mama, darf ich dein Handy?“

„Mama, darf ich dein Handy?“

Kinderstiftung Essen fördert Schulung von Medienkompetenz in Kitas.

Wie lange darf mein Kind fernsehen? Ab wann ist es reif für Tablet, Smartphone & Co.? Um Eltern mehr Sicherheit und Kompetenz hinsichtlich der Mediennutzung ihrer Kinder zu vermitteln, fördert die Kinderstiftung Essen eine Vortragsreihe in Kitas. Premiere war in der Kita Essener Straße in Stoppenberg.

Andreas Ruff hält einen Vortrag zu kindlicher Medienkompetenz

„Verbieten nützt nichts; wir müssen unsere Kinder kompetent machen“, sagt der Medienexperte Andreas Ruff.

80 Mal am Tag schaut ein Erwachsener pro Tag durchschnittlich auf sein Handy. „Eltern sollten sich fragen: Wie wirkt das auf mein Kind?“, empfiehlt Andreas Ruff. Vor rund 20 Müttern und Vätern hält der Medienexperte in der Kindertageseinrichtung Essener Straße einen Vortrag über kindliche Mediennutzung. Finanziert wird die Veranstaltung – und noch zehn weitere in anderen Essener Kitas – von der Kinderstiftung Essen. „Die Schulung der Medienkompetenz steht erst in der Grundschule auf dem Lehrplan“, erklärt Hans-Georg Adam vom Vorstand der Kinderstiftung. „Doch Kinder kommen schon viel früher in Kontakt mit Medien. Deshalb bringen wir das Thema mit dieser Vortragsreihe in die Kita.“

Medienerziehung müsse ganz früh anfangen, bestätigt Andreas Ruff, der viele Jahre Medienbeauftragter der Stadt Essen war und sein Wissen jetzt freiberuflich in Kitas und Schulen vermittelt. „Kinder wachsen heute mit Fake News und Künstlicher Intelligenz auf. Wir müssen sie kompetent machen, sodass sie selbst Entscheidungen treffen können.“ Eine gute Sprachentwicklung sei die Basis dafür, und diese lasse sich am besten durch Vorlesen und Hörspiele fördern. „Die Nähe der Eltern ist wichtig“, appelliert der Referent.

Auch später, beim Anschauen von Filmen, sollten Mutter oder Vater begleiten, erklären, ihre Meinung und Gefühle äußern, statt das Kind vor dem Fernseher oder dem Tablet zu „parken“. Viele Kinderfilme und -sendungen – da geben die Eltern Andreas Ruff recht – können die Kleinen verstören: Zum Beispiel, wenn bei „Bambi“ die Rehmutter stirbt oder ein Film kein Happy End hat. Der Medienexperte stellt den Eltern stattdessen Seiten mit empfehlenswerten Kinderfilmen und Apps vor. Er rät ihnen, aus diesen Angeboten eine Auswahl zu treffen, die zu ihrem Kind passt.

Sobald der Nachwuchs im Internet unterwegs ist, sind technische Einrichtungen zum Jugendschutz unverzichtbar. Auch hierzu gibt der Referent den Eltern viele nützliche Tipps. Was das Familienleben betrifft, so brauche es Regeln im Umgang mit Medien. Zum Beispiel: Beim Essen haben Smartphone, Tablet und PC nichts auf dem Tisch zu suchen. An diese Regeln sollten sich allerdings nicht nur die Kleinen halten, sondern auch die Großen. „Wir sind Vorbilder. Es liegt also an uns“, sagt Andreas Ruff.

Dankbar nehmen die Eltern die gut umsetzbaren Tipps des Experten an. Auch das Kita-Team um Stephan Engelbrecht ist zufrieden mit dem Nachmittag. Statt Mütter und Väter mit dem erhobenen Zeigefinger zu mahnen, ist es gelungen, ihnen Souveränität und Sicherheit bei der Mediennutzung ihrer Kinder zu vermitteln.

 

Eltern beim Vortrag in der Kita

Aufmerksam verfolgen rund 20 Mütter und Väter den Vortrag von Andreas Ruff über die kindliche Mediennutzung.

Vorstand und Kuratorium neu aufgestellt

Vorstand und Kuratorium neu aufgestellt

Die Kinderstiftung Essen hat sich personell neu aufgestellt.

Christoph Heymann tritt als neues Vorstandsmitglied die Nachfolge von Verena Wassermann an, die ihr Amt aus persönlichen Gründen niederlegt und ins Kuratorium der Stiftung wechselt. Im Kuratorium begrüßt die Kinderstiftung Essen drei weitere neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter.

Vorstand der Kinderstiftung Essen

Das neue Vorstandsteam der Kinderstiftung Essen: (von links) Hubertus Kemper, Axel Koschany, Christoph Heymann und Hans-Georg Adam (Bildnachweis: Udo Geisler/Kinderstiftung Essen)

Bei der Sitzung des Kuratoriums der Kinderstiftung dankte dessen Vorsitzender, Dr. Herbert Lütkestratkötter, Verena Wassermann für ihr zehnjähriges Engagement im Vorstand der Stiftung und die überaus gute Zusammenarbeit. Verena Wassermann setzte sich insbesondere für das Gesundheits- und Ernährungsprogramm „Fünf am Tag – machen Kinder stark“ der Kinderstiftung Essen und des Jugendamtes ein und pflegte dazu intensive Kontakte zu Essener Kitas. „Ich freue mich, dass Frau Wassermann der Kinderstiftung Essen als Mitglied des Kuratoriums und Vorstandsmitglied des Fördervereins erhalten bleibt“, sagte der Kuratoriums­vorsitzende.

Die Nachfolge von Verena Wassermann im Vorstand der Kinderstiftung tritt Christoph Heymann an. „Kinder sind das größte Vermögen unserer Gesellschaft“, bemerkt der Wirtschaftsingenieur. „Doch Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden ihnen noch nicht ausreichend gerecht. Mit meinem Engagement möchte ich Verantwortung für Kinder übernehmen und würde mich freuen, andere Menschen für diese wichtige Aufgabe zu begeistern.“ Dafür wünschte ihm der Kuratoriumsvorsitzende gutes Gelingen. In ihrem Amt bestätigt wurden die Vorstandsmitglieder Hans-Georg Adam (Vorstandsvorsitzender), Hubertus Kemper (Finanzvorstand) und Axel Koschany. Die Geschäftsführung liegt weiterhin bei Claudia Hoose vom Jugendamt der Stadt Essen.

Abschied nehmen musste das Team der Kinderstiftung Essen im vergangenen Frühjahr von ihrem verdienten Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Thomas Budde. Kuratorium und Vorstand würdigten ihren unermüdlichen Mitstreiter mit einer Gedenkminute. Aus persönlichen Gründen schieden überdies Dr. Kai Beermann, Marlies Brune und Dr. Dagmar Gaßdorf aus dem Kuratorium aus. Dr. Herbert Lütkestratkötter dankte ihnen für ihre langjährigen treuen Dienste und die konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle Essener Kinder.

In die Fußstapfen der ausgeschiedenen Kuratoriumsmitglieder treten Christian Eck, Oliver Hartmann, Marc Nilles und Martina Steffen. Christian Eck, Leiter Wealth Management der National-Bank AG, wird sich gemeinsam mit Manfred Reindl als Kassenprüfer engagieren. Oliver Hartmann, Leiter Regionaldirektion Ruhrgebiet der AOK Rheinland/Hamburg, pflegt seit vielen Jahren eine enge Kooperation mit der Kinderstiftung Essen. Marc Nilles, Mitglied des Vorstands der Frankfurter Bankgesellschaft AG, ist der Kinderstiftung bereits als Vorstandsmitglied des Fördervereins eng verbunden. Martina Steffen, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektorin der Hochtief AG, wird unter anderem ihre Erfahrungen im Personalwesen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf einbringen.

Dr. Herbert Lütkestratkötter hieß alle neuen Mitglieder in Vorstand und Kuratorium herzlich willkommen. Er sieht die Kinderstiftung Essen personell gut aufgestellt, um die vielfältigen Aufgaben zum Wohle Essener Kinder gemeinsam anzugehen.​

 

Dringend gesucht: Freiwillige für Lesepatenschaften

Dringend gesucht: Freiwillige für Lesepatenschaften

Kinderstiftung Essen unterstützt die Arbeit von MENTOR Essen.

Lehrkräftemangel und zugleich der Ruf nach mehr individueller Förderung – wie passt das zusammen? Der Verein „MENTOR – Die Leselernhelfer Essen e. V.“ leistet mit Lesepatenschaften in 1:1-Betreuung Hilfe beim Lesenlernen und Textverständnis. Die Nachfrage der Grundschulen ist groß, engagierte Mentorinnen und Mentoren sind herzlich willkommen!

Drei Menschen stehen vor einem Regal mit Büchern

(v. l.) Hans-Georg Adam von der Kinderstiftung Essen, Dorothea Kuttler und Peter Heun von MENTOR Essen in den neuen Räumlichkeiten in Rellinghausen

Nicht nur in Mathematik, auch beim Lesen, Zuhören und bei der Rechtschreibung sind die Kompetenzen von Kindern der vierten Grundschulklassen bundesweit deutlich gesunken: Diese ernüchternde Bilanz zog jüngst das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) in einer Studie im Auftrag der Kultusministerkonferenz.

„Vor allem Kinder mit Zuwanderungshintergrund und aus sozial schwächeren Familien verlieren schnell den Anschluss, wenn sie zuhause nicht die notwendige Unterstützung bekommen“, weiß Dorothea Kuttler, Vorsitzende des Vereins „MENTOR – Die Leselernhelfer Essen e. V.“. Mit 95 ehrenamtlich tätigen Mentorinnen und Mentoren an 23 Grundschulen in ganz Essen engagiert sie sich dafür, die Lese- und Sprachkompetenzen von bislang 110 Grundschulkindern zu verbessern. „Unser Prinzip: Eine Mentorin oder ein Mentor betreut ein Kind über ein Jahr hinweg eine Stunde pro Woche vor Ort in der Schule und leistet Hilfe beim Entwickeln der Lesefähigkeit und beim Textverständnis.“ Nicht immer scheitere es an der Lesekompetenz, berichtet die Vereinsgründerin; manche Kinder seien auch zu schüchtern, um vor der Klasse zu lesen, oder hätten Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit und Konzentration.

In der Rellinghauser Straße 334 F, auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ludwig, hat der 2020 gegründete Verein im Sommer eigene Räumlichkeiten bezogen: Im Büro finden Erstgespräche für Lesepatenschaften, Workshops und Treffen mit Mentorinnen und Mentoren statt. „Wir unterhalten uns zunächst ausführlich mit jeder einzelnen Person, die sich für eine Lesepatenschaft interessiert“, erklärt Peter Heun, Vorstandsmitglied bei MENTOR Essen. „Wichtig ist, dass sie eine entspannte Haltung und nicht zu viel Ehrgeiz hat, dem Kind Zeit schenken und Freiraum verschaffen möchte.“ Die Mentorinnen und Mentoren werden auf ihre Aufgabe sorgfältig vorbereitet und regelmäßig geschult. In der Bibliothek steht den Mitwirkenden eine große Auswahl an kindgerechter Lektüre zur Verfügung.

Die Kinderstiftung Essen unterstützt den Verein MENTOR Essen großzügig: Sie gab nicht nur den Anstoß zur Gründung, sondern trägt auch die Mietkosten für die ersten zwei Jahre. „Wir hoffen, dass der Verein mit einer dauerhaften Präsenz noch mehr Freiwillige für seine wertvolle Arbeit finden kann“, sagt Hans-Georg Adam vom Vorstand der Kinderstiftung Essen. Dorothea Kuttler ist dankbar für die Unterstützung und freut sich, dass der Verein nun eine feste Anlaufstelle hat. „Was wir jetzt dringend brauchen, sind weitere Freiwillige, die sich als Mentorinnen und Mentoren einbringen möchten. Die Nachfrage der Grundschulen ist riesig.“

Wer einem Kind eine Stunde Lesezeit pro Woche schenken und es beim Lesenlernen begleiten möchte, ist herzlich eingeladen, sich per E-Mail bei MENTOR Essen zu melden: info@mentor-essen.de.​