Weihnachtsspende der Kinderstiftung Essen.

Mit insgesamt 20.000 Euro unterstützt die Kinderstiftung Essen zwei vorbildliche Projekte zum Wohle sozial benachteiligter Essener Kinder: den „Kinder- und FamilienTisch – ToGo“ sowie ein Pilotprojekt für bessere Bildungschancen von Vorschulkindern ohne Kindergartenplatz.

Bedürftige Kinder holen sich kleine Geschenke am Flizmobil ab.

Das FLIZmobil bringt kleine Lichtblicke in den schweren Alltag bedürftiger Kinder und Familien. (Bildnachweis: cse)

Es ist paradox: Während die einen sich grämen, wie sie ihre Einkaufslisten vor dem Fest am besten abarbeiten, bleibt bei anderen der Kühlschrank leer. Auch in Essen leben viele Kinder an der Armutsgrenze oder von Transferleistungen. Eine warme Mahlzeit ist für sie und ihre Familien nicht einmal an Weihnachten selbstverständlich. „Kinder sind die unschuldigsten Opfer der Corona-Pandemie, doch ihre Situation hat sich in der Krise dramatisch verschlechtert“, sagt Dr. Herbert Lütkestratkötter, Kuratoriumsvorsitzender der Kinderstiftung Essen. „Nach Beratung mit dem Jugendamt der Stadt Essen wollen wir daher mit einer außerordentlichen Weihnachtsspende akute Hilfe leisten.“

10.000 Euro kommen dem Projekt „FLIZmobil Kinder- und FamilienTisch – ToGo“ zugute. Dabei handelt es sich um ein Corona-Sonderformat der Kinder- und Familientische der cse gGmbH in der nördlichen Innenstadt von Essen und in Essen-Kray. Da gemeinsames Essen dort wegen der Kontaktbeschränkungen zurzeit nicht möglich ist, können Familien sich an zwei Standorten einmal pro Woche eine warme Mahlzeit abholen. Auch kurze Beratungsgespräche und die Ausgabe von Spiel- und Lernmaterialien sind in diesem Zusammenhang draußen und unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen möglich. „Aus unserer engen Zusammenarbeit mit Kindertageseinrichtungen wissen wir, wie wichtig und wie wenig selbstverständlich eine gesunde Ernährung schon im Kleinkindalter ist“, erklärt Herbert Lütkestratkötter die Projektauswahl. „Gerade in schwierigen Zeiten gilt es, mit den Familien in Kontakt zu bleiben und ihnen Hilfestellung zu geben. Auch das ermöglicht das Sonderformat des Kinder- und Familientisches.“ Selbst an Heiligabend sind viele Aktive vor Ort im Einsatz, um bedürftige Familien mit frisch zubereiteten Speisen und kleinen Geschenken zu erfreuen.

Um geistige Nahrung in Form von Sprachbildung geht es in einem Pilotprojekt von Zukunft Bildungswerk gUG. Die Kinderstiftung Essen stellt 10.000 Euro zur Verfügung, um Vorschulkindern ohne Kindergartenplatz durch gezielte Förderung der Sprachkompetenz einen besseren Schulstart zu ermöglichen. „Trotz vielfältiger Bemühungen gibt es immer noch viele Kinder, die vor dem Schuleintritt keinen Kindergarten besuchen können, weil sie keinen Kindergartenplatz erhalten haben“, sagt Turgay Tahtabas, Geschäftsführer der gemeinnützigen Initiative Zukunft Bildungswerk. Der dreifache Vater weiß aus eigener Erfahrung um die großen Herausforderungen, die Kinder aus nicht-deutschsprachigen Familien bei der Einschulung haben. In den nördlichen Essener Stadtteilen will er daher qualifizierte Honorarkräfte einsetzen, um Vorschulkinder im ersten Halbjahr 2021 täglich drei Stunden mit spielerischer Sprachförderung zu unterstützen. „Das Programm bezieht auch die Eltern mit ein und zeigt ihnen, wie sie ihre Kinder beim Schulstart begleiten können“, lobt Herbert Lütkestratkötter. Dank ihrer Mehrsprachigkeit fällt den Honorarkräften der Zugang zu den Familien in der Regel leicht. „Im Namen der Kinderstiftung Essen sowie allen Freunden und Förderern danke ich den engagierten Projektpartnern und hoffe, dass viele Kinder von unserer Hilfe profitieren können.“

 

Eine junge Frau liest Kita-Kindern aus einem Buch vor.

Ähnlich spielerisch wie bei diesem Sprachförderprojekt soll es auch im neuen Pilotprojekt von Zukunft Bildungswerk zugehen. (Bildnachweis: Simon Bierwald/Vonovia)