Ideenkiste

Mit großem Engagement und tollen Ideen füllen die „Fünf am Tag“-Kitas das Gesundheitsprogramm mit Leben. Auch in Pandemie-Zeiten sowie bei begrenzten finanziellen und räumlichen Möglichkeiten finden sie Wege, um mehr Ernährungsbewusstsein, Bewegungsfreude und Sensibilität für die Umwelt zu den Kindern und ihren Familien zu tragen.

Kein Platz, wenig Geld?

Was tun, wenn …

… der Kita-Garten zu klein ist, um Obst- und Gemüsebeete anzulegen?
Vielleicht gibt es in der Nähe einen Kleingartenverein, in dem die Kita einen Schrebergarten pachten kann? In dem ausgelagerten „Kinder-Garten“ können Erziehende und Kinder gemeinsam gärtnern. Alternativ gibt es zum Beispiel Treibhäuser auch im Mini-Format.

… es in der Kita-Küche zu eng ist, um dort gemeinsam mit Kindern zu kochen?
Die Kita St. Anno hat aus Paletten eine Outdoorküche gezimmert, in der selbst in Corona-Zeiten fleißig gekocht werden kann. Das Küchenpersonal kann ungestört weiterarbeiten, und wenn mal etwas daneben geht, ist das halb so schlimm.

… es an Geld für professionelle Hochbeete fehlt?
Auch hier sind Paletten eine tolle Lösung für Hobby-Bastler. Die städt. Kita Katernberg-Mitte hat es ausprobiert. Im Internet, zum Beispiel bei YouTube, finden sich viele Anleitungen, wie mit einfachen Mitteln tolle Pflanzbeete entstehen.

Möchten Sie das Programm unterstützen?

Möchten Sie die Stadt mit uns gemeinsam kinderfreundlicher gestalten? Jede helfende Hand und jeder Euro trägt dazu bei. Für Ihr Engagement gibt es viele Möglichkeiten.

„Fünf am Tag“ in Pandemiezeiten

Was tun, wenn die Kita geschlossen ist, …

… damit die Ernte nicht verdirbt?
In mehreren Programm-Kitas hat es sich bewährt, Eltern einen Teil der Ernte kontaktlos zum Mitnehmen anzubieten – entweder portioniert oder in Form eines Selbstbedienungsbeetes. Die städt. Kita Barchemhöhe hat ein Kräuterregal vor die Tür gestellt. Besonders schön, wenn parallel auf Papier oder per E-Mail passende Kochrezepte an die Familien gegeben werden!

… damit die Kinder trotzdem in den Genuss von Obst- und Gemüsemahlzeiten kommen?
Die Kita St. Marien hat das Projekt „Gesundes to go“ realisiert: Bedürftige Kita-Kinder und ihre Familien erhalten Obst und Gemüse, das im Rahmen des Programms eingekauft bzw. angebaut wird, zum Mitnehmen für gesunde Mahlzeiten zu Hause.

… damit die Kinder in Bewegung bleiben?
Im Programm „Fünf am Tag – machen Kinder stark“ entstehen tolle Ideen für Bewegungsangebote wie dieser Trimm-dich-Pfad in der Kita St. Barbara. Das inklusiv ausgerichtete Programm fördert auch Kinder mit Behinderungen. Bei Stadtteilspaziergängen, wie die Kita St. Clemens Maria Hofbauer sie unternimmt, kommen die Kleinen in Bewegung und erkunden ihre Umgebung. Für ein aktives Schlechtwetter-Programm haben mehrere Kitas Elemente für Bewegungsbaustellen angeschafft.
Eine gute Idee, damit Kinder während eines Lockdowns fit bleiben: Die Kita stellt Anregungen für ein Sportprogramm zusammen, das auch mit wenig Platz in den eigenen vier Wänden durchführbar ist.

Fächergrenzen überschreiten – Sinne anregen

Wie lässt sich das Gesundheitsprogramm mit anderen Kreativangeboten verknüpfen?

Riechen, schmecken, sprechen: Ein Kräuterbeet eignet sich hervorragend, um über Riecherfahrungen Sprechanlässe für die Kinder zu schaffen. Wer findet die passenden Worte, um den Duft von Rosmarin oder Basilikum zu beschreiben?

Spielend gesund bleiben: Ein gesundes Ernährungsverhalten lässt sich kindgerecht vermitteln, zum Beispiel mit selbstgebastelten Spielen wie in der städt. Kita Barchemhöhe und fröhlichen Liedern rund um gesunde Ernährung und Umwelterziehung wie der „Gemüse-Rap“ der Kita St. Barbara. Unter dem Motto „Lesen ist geistige Nahrung“ finden darüber hinaus Vorlesetage in den Projekt-Kitas statt; in vielen Kita-Bibliotheken gehören Bücher zum Thema gesunde Kinderernährung zum Bestand.​

Gesundes, hübsch verpackt: Ein schönes Projekt realisierte die städt. Kita Seumannstraße: Kinder gestalteten Stoffbeutel individuell als kleine Kunstobjekte und nahmen diese mit zum Wochenmarkt in Stoppenberg. Dort kauften sie Zutaten für ein gesundes Rezept, das sie zum gemeinsamen Familienbacken mit nach Hause nehmen durften.

Der Natur auf der Spur – auf digitalen Pfaden

Wie lernen Kinder den sinnvollen Einsatz von Tablet & Co.?

Die städt. Kita Barthel-Bruyn-Straße hat es erfolgreich erprobt: Mit einem Tablet dokumentieren die Kleinen, wie die Pflanzen im Hochbeet wachsen. „Es ist erstaunlich, wie schnell sich die Kinder in die digitale und technische Welt einfinden und sowohl kognitiv als auch motorisch in der Lage sind, das Tablet zu bedienen“, berichtet eine pädagogische Fachkraft.

Gesunde Kindheit – Eltern als Paten

Wie holen wir die Familien mit ins Boot?

Gesundheitserziehung findet nicht nur in der Kita statt, sondern auch zu Hause. Daher lassen unsere Programm-Kitas sich eine Menge einfallen, um Eltern als Bildungspartner mit ins Boot zu holen: zum Beispiel Kochkurse für ein gesundes Familienmenü, Bauernhofausflüge oder gemeinsame Pflanzaktionen. Beim multinationalen Gärtnern und Kochen erleben Kinder und Eltern die Vielfalt an Obst, Gemüse und Kräutern und werden inspiriert, Neues auszuprobieren. Sie lernen die Tischkultur und Feste verschiedener Religionen und Nationalitäten kennen.
In Pandemie-Zeiten sind solche Aktivitäten nur begrenzt möglich; deshalb musste das Team der Kita Helen-Keller-Straße beim Anlegen eines Naschgartens auf Unterstützung der Eltern verzichten.

Nähe zur Natur spüren

Kinder lernen Achtsamkeit

Wenn Kinder sehen, wie sich aus Samen essbare Pflanzen entwickeln, wenn sie diese pflegen, ernten und verarbeiten, erleben sie die Natur ganzheitlich und erfahren ihre Selbstwirksamkeit. Sie entwickeln sich zu kleinen Gesundheitsexperten und Gesundheitsbotschaftern für ihre Familien. Die Verantwortung für andere Lebewesen – wie die Hühner in der Kita Fünfhandbank – lässt sie innerlich wachsen. Die Kinder entwickeln Achtung vor der Schöpfung und Wertschätzung gegenüber dem, was die Erde uns schenkt.
„Globale Krisen werden aller Wahrscheinlichkeit nach die Lebenszeit der heutigen Kita-Kinder begleiten. Die Menschen werden lernen müssen, adäquat darauf zu reagieren. Wie auch immer es weitergeht – es lohnt sich, unsere Nähe zur Natur zu spüren und zu verstehen, wie wir sorgsam mit ihr umgehen.“ (Elke Remiorsch, Projektleitung „Essbare KiTa“)

Möchten Sie mitwirken?

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